
Das Erste, was wir von Peru gesehen haben, war die trockene, heiße, staubige und völlig verdreckte Straße nach Tumbes. Plastikmüll ist hier allerorten ein Problem, nur scheint das keinen Peruaner zu stören.
Tumbes (29.-30.08.2019)
112.000 Einwohner, 6 m
Diese Stadt erscheint uns als eine seltsame Mischung aus „Spiel mir das Lied vom Tod“, Absurdistan im Stile einer postsowjetischen Modellstadt und afrikanischem Handelszentrum.
Der Weg nach Tumbes ist, bei Bewässerung, von Reisfeldern gesäumt. Wenn das Wasser fehlt, glaubt man den Zufahrtsweg einer Müllhalde zu passieren. Der Plastikmüll war ja schon vorher in Kolumbien und Ecuador allgegenwärtig. Aber hier scheint jeder seinen Müll einfach an den Straßenrand zu kippen. Warum Ecuador und Peru um diesen Landstrich einmal Krieg führten, ist uns ein Rätsel.
Das Zentrum dieser Stadt wird dann durch eine seltsam bunte Betonarchitektur geprägt. Hier hätte jeder kleine Diktator aus Absurdistan seine Freude. Sinnlose Arkaden im knalligen Orange und Grün ergießen sich am Ufer des Rio Tumbes, völlig verlassen und ebenfalls mit ziemlich viel Müll verziert. Der Hauptplatz ist dagegen sehr gepflegt und mit geputztem Marmorstein ausgestattet. Hier haben wir am Freitagmorgen eine seltsam anmutende Prozession miterlebt. Eine Mischung aus dilettantisch organisierter Maidemo und militärischem Appell. Was da genau stattfand, haben wir nicht herausbekommen. Es handelte sich wohl um den Jahrestag eines Frauen-Sanitätscorps. Der Marktplatz war an seinen Ecken mit im Durchmesser 2 Meter großen Wappenkreisen, die kunstvoll aus farbiger Erde ausgelegt waren, geschmückt. Der Tross aus uniformierten Sanitätsfrauen und Soldaten, eine Heiligenfigur vor sich hertragend, machte sich auf dem Weg um den Marktplatz keine Mühe, diese Bilder zu erhalten, sondern war im Gegenteil darauf aus, sie unbedingt zu passieren. Die anschließende Rede der „Chefin“ war dann der absurde Höhepunkt. Das Mikro war kaputt und die Lautsprecheranlage war insgesamt viel zu klein, aber die tapfere „Soldatin“ hat ihre Rede ohne mit der Wimper zu zucken, durchgezogen. Wenn man bedenkt, dass zwei Straßen weiter, die Läden, Straßenprediger, Straßenhändler und Kleinkünstler mit ihren Musikanlagen eine ohrenbetäubende Kakophonie erzeugten, konnte diese Situation am Marktplatz nur als gelungene Realsatire auf die herrschenden Verhältnisse gedeutet werden. Hier haben allerdings alle Beteiligten wacker ernst dreingeschaut (oder nebenbei die Handys gecheckt).
Der Höhepunkt unseres Tumbesrundgangs war dann sicherlich das städtische Markttreiben vor der Markthalle. Die Straße sah aus, als wären gerade Bauarbeiten an der Kanalisation im Gange, aber irgendwie hat die Bauleitung die Baustelle vergessen. Die Leute hat das nicht gestört, sie standen in den Gassen und auf der Straße vor der völlig maroden Markthalle und haben alles angeboten, was man sich denken kann. Dabei haben tausende hupende TukTuks, die Marktschreier mit ihren Megaphonen und die vielen Menschen im krakeelendem Feilschgespräch einen Lärm verursacht, der einschüchternd war. Wir haben das staunend beobachtet, waren aber doch irgendwie froh, als wir heil und ohne weiteren Verlust an Wertsachen dem Getümmel entfliehen konnten.
Mit Skyairlines ging es dann überraschend reibungslos vom kleinen Airport nach Lima.
(Ein paar Fotos bei https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/ecuador-1/über-cuenca-an-die-grenze/ )
Lima (30.08.-03.09.2019)
11 Mio Einwohner, 161 m
Wer vorher in Tumbes war, ist von Lima ungeheuer überrascht, gerade wenn man in Miraflores übernachten will. Es empfängt uns ein geradezu europäisch anmutendes modernes Stadtbild, mit vielen sauberen Straßen und Plätzen. Miraflores und San Isidro sind dabei die teuren und urbanen Zentren der Mittel- und Oberschicht, Barranco ein Viertel der Kreativen und das koloniale Stadtzentrum der touristische, z.T. etwas heruntergekommene, Kern Limas. Insgesamt ist aber auch Lima ein Moloch aus Verkehr. Das wir uns hier an einem Ort mit klimatisch gesehen „heißem Wüstenklima“ befinden, wird Dank Smog und Nebel - der kalte Humboldtstrom sorgt für kühlen Küstennebel - nicht spürbar.
In Miraflores genießen wir tatsächlich erst einmal das urbane Flirren und Flimmern. Die vielen Kneipen und Bars und die großen Shoppingzeilen - wir hätten nicht gedacht, dass uns so etwas mal freut. In Ruhe einen Pisco Sour schlürfen, kann auch mal genossen werden. Die Vorfreude auf Lotti tat ihr Übriges.
Am 31.08. haben wir uns ein Fahrrad organisiert. Das Leihsystem ist nach kleinen Anmeldeproblemen einfach und kann in ganz Miraflores und San Isidro genutzt werden (https://www.citybikelima.com/ ). Vier SOL am Tag und dreißig Minuten Freifahrt. Danach Räder in eine Station, kurz etwas anschauen und weiter mit Freifahrt. Das funktioniert super, so haben wir uns die Stadt und den Strand von Miraflores erobert. Allerdings ist das hier nichts zum Baden. Der Frühling beginnt noch nicht und außer ein paar Surfern hat sich keiner in den kalten Humboldtstrom gewagt. Dann lieber etwas Kultur mit der Besichtigung der „Lehmziegelpyramide“ Huaca Pucllana. Ein großer Grabungshügel mitten in Miraflores zeugt von der hohen Baukunst der sogenannten Lima-Kultur (500 n.Chr.).
Da die Mietzeit 24-h-Gültigkeit hat, konnten wir sogar noch am Sonntagvormittag die Av. Arequipa erobern, die jeden Sonntag von der Stadt für alle motorlosen Fahrzeuge vom Autoverkehr freigehalten wird. Dann sorgen sich Gelbwesten um jeden Radfahrer und die Stadt hat Versorgungsstände entlang der Strecke organisiert. Herrlich!
Als Charlotte endlich in Lima ankommt, ist die Freude groß und wird erst einmal mit einem Pisco Sour begossen! Charlotte hat auch die neue Kamera mitgebracht, hoffentlich bleibt sie uns auf der Reise nun erhalten.
Gemeinsam erkunden wir die koloniale Altstadt, die rund um die Plaza Mayor mit dem Präsidentenpalast und der Kathedrale und den kolonialen Palacios ihren Reiz hat, aber doch nicht mit dem kuscheligeren Quito mithalten kann. Allerdings sehr beeindruckend ist der Komplex des Klosters San Francisco mit der Bibliothek und den Katakomben. Am interessantesten wird es allerdings im chinesischen Viertel mit den unüberschaubaren Marktständen rund um die Markthalle. Wer soll das alles kaufen? Und was ist das? In Lima leben ca. 300 000 Chinesen und wir hatten den Eindruck, die waren auch gerade alle auf den Beinen.
Auch die großen Artesenales-Märkte in Miraflores haben es uns angetan. Da werden wir wohl am Ende, wenn wir wieder in Lima ankommen, noch einmal zuschlagen. Nach langer Recherche haben wir für ein großes 25-kg-Paket den Preis von ca. 65 Dollar erfahren. Vielleicht nutzen wir eins?
(Fotos im Album: https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/peru/lima/ )
Huancayo
400.000 Einwohner, 3259 m
und
Ayacucho (Huamanga)
150.000 Einwohner, 2761m (04.09.-06.09.2019)
Der Nachtbus bringt uns hinaus aus Lima. Oltursa fährt aus Miraflores nach Huancayo um 23.00 Uhr sehr komfortabel im Liegesitz und tatsächlich ohne laute Filmgeräusche. Als wir gegen 7.00 Uhr in Huancayo aussteigen, sind wir nicht nur auf eine Höhe von 3260 m hinauf gefahren, es ist auch eine völlig neue Umgebung, die uns erwartet. Huancayo hat 400.000 Einwohner, ist aber vor allem Staub, Schmutz, Unordnung - unser supermoderner Bus wirkt hier wie ein Raumschiff, das sich ins Mittelalter verirrt hat. Unser einziger Grund, hier zu landen, ist der Tren Macho, der von hier nach Huancavelica über hohe Bergpässe kriechen soll. Dieses Abenteuer wollten wir. Und wir wollten unbedingt auf dem Landweg Cusco erreichen, um mehr von Land und Leuten aufzuspüren.
Mit einem vorsintflutlichen Taxi geht es zur Bahnhofsstation, die völlig verlassen ist, als wir von der staubigen Straße in die Halle treten. Ein Sicherheitsbeamter weist uns auf Nachfrage freundlich bestimmt auf die Öffnungszeit des Schalters hin: „Um 9.00 Uhr kommt der Fahrkartenverkäufer!“ Alle Aushänge weisen auf die Fahrzeiten des Tren Macho hin, der seinen Namen der Eigenheit verdankt, dass er sich an keinen Fahrplan hält und fährt, wie er will. Wir sind leider etwas spät. Der Zug fährt jeweils Montag, Mittwoch und Freitag um 6.30 Uhr. Wir hätten also bis Freitag in Huancayo zu verbringen, freuen uns aber, dass wir tatsächlich um 9.00 Uhr Tickets reservieren können. Tatsächlich erscheint um 9.00 Uhr der freundliche Boletoverkäufer und gibt uns, kurz bevor wir die Tickets kaufen wollen, zu verstehen, dass der Zug wegen einer Baustelle nur bis zu einem kleinem Dorf auf halber Strecke fahren würde. Da müssten wir dann ca. 2 Stunden durch die Berge in den nächsten Ort laufen und mit dem Bus weiter nach Huancavelica. Da wir mittlerweile gelernt haben, die Zeitangaben der Einheimischen mit unserem Konditionszustand und den 20 Kilo unserer Rucksäcke zu multiplizieren, erscheint uns dieser Aufwand für 80 Kilometer schöne Andenzugfahrt dann doch zu groß zu sein. Was wir von Huancayo gesehen und von Huancavelica gehört haben führt uns dazu, lieber den Weg nach Ayacucho einzuschlagen. Wir schultern unser Gepäck und suchen das Zentrum von Huancayo für die Recherche zur Weiterfahrt und ein kleines Frühstück auf. Allerdings unterscheidet sich das Zentrum kaum von der Vorortsituation. Alles an diesem Ort ruft uns irgendwie zu: Bleibt hier nicht zu lange! Aber die Busse fahren erst wieder über Nacht. Also nehmen wir das Angebot eines Taxifahrers an, uns für 70 SOL pro Person nach Ayacucho zu bugsieren. Als wir bereits im Auto sitzen und alles verstaut ist, gibt er uns zu verstehen, dass er noch auf eine vierte Person warten will, er würde nur mit 4 Personen starten. Da uns völlig unbegreiflich ist, wer in dieser Stadt noch zeitnah die gleiche Richtung einschlagen solle, zahlen wir die 70 SOL für unseren imaginären Mitfahrer und rauschen los, völlig ahnungslos, was uns (und dem Fahrer) für eine Tortur bevorstehen würde. Für diese 300 Kilometer werden wir am Ende ca. 9 Stunden gebraucht haben. Charlotte hat sich dabei eine komplette Magenverstimmung mit den üblichen Entleerungspausen eingefangen und ist bei einer Pause in den Bergen auch noch von Mosquitos überfallen worden, deren Insignien sich bis heute sichtbar erhalten haben. Nicht auszudenken, wie das mit einer zusätzlichen Person auf dem Rücksitz gelaufen wäre. Wir fahren sehr lange durch das wunderschöne Mantarotal und schauen wie zum Hohn auf die Bahnstrecke des Tren Macho, die sich ebenfalls durch das Tal zieht. Die Straße steigt stetig an und ist bis zur ersten Baustelle in einem sehr guten Zustand. Aber dann beginnen die Umwege und Auffahrten über abenteuerliche Pässe. Die Aussicht ist sagenhaft. Wunderschöne Hochebenen mit Steppengras und kleinen Inkadörfern prägen die Landschaft. Wir fahren über einen Pass mit 4485 m. Charlotte kann das leider nicht genießen. Der Fahrer zieht seinen Stiefel allerdings gnadenlos durch. Er fährt wie ein Rallyeweltmeister. Schotterpisten wechseln sich mit engen Serpentinenstraßen ab. Die Abhänge sind atemberaubend und jeder LKW, der uns entgegenkommt, könnte der letzte sein. Aber wir erreichen Ayacucho lebendig und freuen uns, mit dem Hostal Sevilla ein wunderschönes Kolonialgebäude für die nächsten drei Tage zu unserem Domizil machen zu können. Dass der Fahrer am gleichen Abend noch wieder nach Hause gefahren ist, sollte noch erwähnt werden.
(Fotos im Album: https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/peru/von-lima-nach-cusco/ )
Ayacucho oder Huamanga, wie die Einheimischen ihre Stadt nennen, hat uns dann wieder positiv überrascht. Natürlich sind die Vororte auch hier wieder mit sehr ärmlichen Behausungen, unbefestigten Straßen und viel Müll erst einmal abschreckend. Wir sind in der ärmsten Gegend Perus, die dazu noch ca. 25 Jahre unter der Knute des „Leuchtenden Pfades“ (Sendero Luminoso) und der daraus resultierenden Gewaltspirale leiden musste. Regierungstruppen, Polizei und Paramilitärs haben dabei der Terrorismustruppe kaum in etwas nachgestanden. Tausende unschuldige Zivilisten sind umgekommen, die Gegenden zum Teil komplett entvölkert worden. Wer konnte, ist nach Lima oder Arequipa geflohen. Das kleine „Museo de la Memoria“ (http://anfasep.org.pe/museo-de-la-memoria/ ) arbeitet die Geschichte der 70.000 Opfer auf. Die Stiftung ANFASEP um die Aktivistin Angélica Mendoza de Ascarza (mamá Angélica) koordiniert bis heute die Versöhnungsarbeit in der Region.
Gerade deshalb ist die quirlige und schöne Innenstadt ein großer Kontrast. Auf dem Hauptplatz um die Statue des Marschalls Sucre mit seinen schicken Kolonialgebäuden geht es ungemein lebendig zu. Angenehm ist auch die überschaubare Zahl an Touristen. Hier in Huamanga kann man vor allem die Einheimischen beim Einkaufen beobachten. Sie strömen aus den Dörfern der Umgebung herbei und kaufen frische Waren für die nächsten Tage. Tausende TukTuks schwirren durch die Gassen. Schöne Artesenalmärkte bieten alles, was das hiesige Kunsthandwerk hervorbringt.
Hier fühlen wir uns beim Schlendern richtig wohl und freuen uns, dass wir nicht dem Touristenstrom Richtung Cusco mit dem Flieger gefolgt sind.
(Schaut gern in das Fotoalbum: https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/peru/von-lima-nach-cusco/ )

Abancay (06.-08.09. und 10.09.2019)
53.000 Einwohner, 2377 m
Eingebettet in einem Hochtal, das wir auf abenteuerlichem Wege mit dem Bus nachts gegen 0.00 Uhr erreichen, liegt Abancay, unser Ausgangspunkt für die Wanderung im Nationalpark Santuario Nacional de Ampay. Uns zieht es endlich in die Berge und wir wollen probieren, ob unsere Kondition für einen Weg über 4600 m Höhe ausreicht und wir auch die Nacht im Zelt gut überstehen können. Wir haben gerade Frühlingsanfang und in den Bergen wird es am Abend empfindlich kalt.
Abancay selbst ist für eine Provinzhauptstadt ziemlich ruhig und überschaubar. Wir finden am Morgen einen guten Gemüsemarkt. Hierher verirren sich kaum Touristen, was wir sehr wohltuend zur Kenntnis nehmen. Die Menschen hier sind freundlich und distanziert neugierig. Besonders Charlottes blonde Erscheinung zieht immer wieder erstaunte Blicke auf sich und so bestaunen wir uns gegenseitig. Den Tag nutzen wir zu Vorbereitungen und am Morgen des 08.09. machen wir uns auf in die Berge.
Santuario Nacional de Ampay (08.-09.09.2019)
(http://turismonaturaleza.pe/files/Descargable/Mapas/Mapa_SN_AMPAY.pdf )
Mit dem Taxi lassen wir uns an den Eingang des Parks buchsieren. Der Ranger nimmt uns den Eintritt ab und wir laufen den steilen Weg hinauf. Leider gibt es hier, außer der hier verlinkten pdf, kein Kartenmaterial, aber der Weg ist leidlich ausgeschildert und eigentlich nicht zu verfehlen. Wir haben uns vorher mit zwei Optionen beschäftigt:
- zweimaliges Übernachten und über den Pass ins Dorf Karkatera wandern, wo uns das Taxi nach Anruf wieder abholen würde oder
- eine Nacht an der Lagune Uspaccocha verbringen, zum Pass hoch wandern und dann zurück zum Eingang laufen.
Der Weg ist wunderschön und wir begegnen kaum einer Menschenseele. Hier kann man wirklich seinen Gedanken nachgehen, nach Vögeln Ausschau halten und vor allem in sich gehen, was die dünne Höhenluft mit einem macht. Wir passieren die kleine Lagune Angasccocha, der Weg bietet immer wieder Abwechslung zwischen dichtem Nebelwald und freiem Blick auf Abancay und die Seitentäler mit ihren klaren Bächen. Voraus grüßen uns schon die Gletscher des Ampay und am frühen Nachmittag erreichen wir die Lagune Uspaccocha, die uns mit ihrem grünlich-türkisem Wasser begeistert. Am Fuße des Aufstiegs zum Pass des Ampay liegt eine derart idyllische Zeltwiese, dass wir beschließen, den restlichen Tag in der Bergsonne zu verbringen und den atemberaubenden Blick auf die Berge zu genießen. Der klare Bach bietet gutes Kochwasser, wir essen mit Genuss unsere Tütensuppen, trinken Cocatee und wandern noch einmal an die Lagune. Die Zelte stehen rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit, kein Mensch ist uns hier begegnet. Ab 19.00 Uhr verkriechen wir uns in die Zelte und wir merken hier schon, dass es sehr kalt wird. Seltsam ist auch, dass mit der Nacht die Atemnot kommt und wir alle drei nicht so gut schlafen. Als wir am Morgen aufwachen, ist unser Duschwasser mit einer Eisschicht bedeckt. Die Luft ist so schneidend klar und kalt, dass wir auch mit dem Tee kaum warm werden. Also ziehen wir Option eins: Wir werden zum Pass laufen und den Gletscher bestaunen und danach zum Eingang zurück gehen - ein warmes Hotelbett erscheint uns hier als große Motivation. Der Weg zieht sich steil hinauf und wir müssen immer wieder verschnaufen und den grandiosen Blick genießen. Mit Blick auf den Ampay machen wir auf ca. 4400 m Höhe kehrt und gehen den Weg zurück. Gegen 16.30 Uhr sind wir ziemlich erschöpft aber naturbeseelt wieder am Ausgang des Nationalparks. Für künftige Wanderungen sind wir nun vorgewarnt. Mal schauen, wie es uns in Richtung Machu Picchu ergehen wird.
Morgens um 10.45 Uhr fahren wir erwartungsvoll in Richtung Cusco ab.
(Bilder im Album: https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/peru/von-lima-nach-cusco/ )

Cusco (10.-17.09.2019); 430.000 Einwohner, 3416 m
mit
Aguas Calientes/Machu Picchu
und
Urubambatal
Cusco war schon von Beginn an zentrales Ziel unserer Perutour. Hier gibt es so viele Möglichkeiten, in die Geschichte der Inkas und der nachfolgenden Kolonialgeschichte einzutauchen, dass die Zeit nie reicht. Wir mieten uns am besten Platz, dem schönen Plaza Regocijo, ein. Das wuselige Leben des Plaza de Armas ist in Hörweite, aber unser schönes Hotel Villa Mayor bietet trotzdem überraschend ruhige Nächte. Die brauchen wir auch, denn wir sind alle etwas angeschlagen: Charlotte hat sich erkältet und Sigrun und Heiko schleppen ihre Magen-Darm-Probleme weiter mit sich herum. Keine guten Voraussetzungen für den sehr sportlichen Salkantay-Trek, den wir eigentlich allein in Richtung Machu Picchu gehen wollten.
Den ersten Tag in Cusco besuchen wir die umliegenden Inkastätten Tambomachay, Pucapucara, Quenqo und Saqsayhuaman. Dies allein lässt uns schon erahnen, welche meisterlichen Baukünstler sich hier im 15. Jahrhundert ein Imperium errichtet haben. Besonders die kunstvoll zusammengefügten riesigen bearbeiteten Steinblöcke von Saksayhuaman sind ein Wunderwerk.
Auch der Weg vom Tambomachay zurück in die Stadt ist schön. Immer wieder ergibt sich ein schöner Blick auf Cusco.
Nur unser Gesundheitszustand will sich nicht bessern und so blasen wir schweren Herzens unsere Salkantaypläne ab und überlegen, wie wir die Highlights der Region trotzdem sehen können. Das geht leider nur, wenn wir uns in das riesige Heer der Touristen einreihen. Wir beschließen, eine Tour nach Machu Picchu (zwei Tage, eine Nacht), eine ins Urubambatal und eine zum Berg Vinicunca zu buchen. Alles in allem war das im Rückblick die richtige Entscheidung. Vor allem Sigrun hat sich auf dem Weg nach Aguas Calientes noch richtig gequält.
Machu Picchu
Früh am Morgen des 13.09. beginnt unsere Bustour über Ollantaytambo über hohe Pässe an den Oberlauf des Urubamba nach Hydroelectrica. Dass Sigrun mit Tüte und Klopapier neben dem Busfahrer sitzt und im Gesicht zwischen weißgrau und grün wechselt, stört ihn wenig. Er zieht seinen Stiefel durch. Die sieben Stunden Fahrt machen wir mit zwei kleinen Pausen. Besonders das letzte Ende hoch über dem Rio Urubamba ist dabei wie eine Segeltour bei Windstärke acht. Völlig entkräftet landen wir am Nachmittag in Hydroelectrica. Sigrun und Charlotte entscheiden sich dafür, die zehn Kilometer nach Aguas Calientes mit dem Zug zu fahren, der sich hier am schönen Urubambatal entlangschlängelt. Dort legt sich Sigrun sofort mit Schüttelfrost und Magenkrämpfen ins Bett. Es gilt alle Kräfte für Machu Picchu zu bündeln. Denn wir bekommen unsere Eintrittskarten für 7.00 Uhr morgens. Das bedeutet, dass wir mindestens um 5.00 Uhr aufstehen müssen.
Gott sei Dank geht es Sigrun am Morgen etwas besser. Mit den Touristenmassen setzen wir uns in Bewegung und sind kurz vor sieben am Eingang. Für diesen Eintritt mussten wir wohl, angefangen in Cusco, mindestens zehnmal unsere Pässe zeigen und unsere persönlichen Angaben machen. Nordkorea ist einfacher zu passieren. Aber nun stehen wir auf der Terrasse und blicken auf die Felsen von Machu Picchu, deren obere Spitzen aus der Nebelwand reichen und von der Sonne gestreichelt werden. Wir sind nun sehr froh, so früh hier zu sein. Die Touristenströme haben sich noch leidlich verteilt und wir kommen voll auf unsere Kosten. Eine halbe Stunde dauert das Schauspiel (zwischen 7.23 und 7.53 Uhr), für das sich alle Strapazen lohnen. Langsam öffnet sich der Nebelvorhang und der Blick wird frei auf eine unglaublich schöne, magische Anlage zwischen den Bergen. Das Buch von Sabrina Janesch über den Wiederentdecker dieses Ortes beschreibt die Gefühle von Rudolf Augusto Berns und ein wenig können wir diesem Gefühl nachgehen: „Verzweiflung stieg in ihm auf. Wer würde ihm jemals Glauben schenken, wenn er berichtete, er habe eine Stadt gefunden, deren Gebäude prächtiger und elaborierter waren, als jene von Cusco. Wer würde ihm folgen und wirklich begreifen können, was die Inka vollbracht hatten. Die verlorene Stadt der Inka hatte als Legende gegolten, als Mythos. Jetzt, da Berns vor ihr stand, kam sie ihm nur wenig realer vor; ihre Mauern und Bauwerke schienen so unwahrscheinlich und sagenhaft wie die Geschichte von El Dorado selber. ... Die Inka waren Teufelskerle - wie nur konnte man von der Stadt aus die Treppe sehen, nicht aber von der Treppe in die Stadt. Kein Wunder, dass diese Stadt den Spaniern verborgen geblieben ist. ... Gebaut im unzugänglichsten Gebiet der Anden, inmitten eines gigantischen Felshangs, von unten unsichtbar und so aberwitzig, dass man sie sich kaum vorstellen konnte. Vielleicht lag gerade darin ihr Wesen begründet: In der Unvorstellbarkeit. Man wähle den unmöglichsten aller Standorte, nehme die ärgsten Entbehrungen auf sich, um das Land zu roden, zu räumen, zu ebnen - und errichte dort eine Stadtanlage, die an Schönheit alles übertrifft, was es auf dem Kontinent zu bestaunen gab.“ (Unbedingt lesen: Sabrina Janesch, Die Goldene Stadt. Rowohlt Verlag Berlin, 2017).
Wir schlendern durch die Anlage und unser Hochgefühl scheint sich auch auf unseren Gesundheitszustand auszuwirken. Als wir gegen 11.00 Uhr den Rückweg nach Hydroelectrica antreten, sind wir irgendwie gestärkt und beseelt, diesen Ort gesehen zu haben.
(Weitere Fotos im Album: https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/peru/urubambatal-und-machu-picchu/ )

Urubambatal („Heiliges Tal der Inka“)
Pisaq. Die Tour durch das „Heilige Tal“ beginnt am frühen Morgen und führt uns zunächst nach Pisaq, einer Bergfeste der Inka. Eine wunderbare terrassenförmige Anlage, die sowohl profane als auch religiöse Bereiche umfasst. Beeindruckend der Blick auf den Intihuatana, einem mächtigen Felsbrocken, von dem die Inka glaubten, er sei an die Sonne festgebunden. Mit viel Phantasie kann man in dem Berghang die Abbildung eines Condors erkennen: Felsen in der Mitte, die Schwingen links und rechts daneben. An dieser Stelle eine kleine Nachhilfe in inkaischer Mythologie: Die Gesamtheit des Seins, der Punkt, der Raum und Zeit verbindet, wird auf Quechua Pacha genannt. Die Inka dachten in drei Seinsebenen, die auch im Chakana, dem dreistufigem Kreuz, symbolisiert werden:
- Die obere, himmlische, transzendente Welt, Hanan Pacha, wird in Darstellungen vom Condor symbolisiert.
- Das Diesseits, Kay Pacha, wird vom Puma symbolisiert.
- Die Unterwelt, Ukhu Pacha, also die andine Hölle, wird von der Schlange symbolisiert.
Im Berghang von Pisaq sind über 3000 Gräber gefunden worden und in der Verteilung der Gräber ist die soziale Hierarchie der Inka abzulesen. Die Wichtigsten sind ganz oben bestattet worden. Nur über einen Weg aus Haaren, kam man von dort aus in die Hanan Pacha, so die Inkamythologie. In den Inkastätten begegnet uns die Kreuzdarstellung, gleichzeitig auch die Symbolisierung des astronomischen Wissens um den Mondkalender, an vielen Wänden genau so oft wie in den Schmuckläden in Peru und später in Bolivien.
Ollantaytambo. Ein unfertiges Bauprojekt ist diese Mischung aus Festung und Wohnstadt, die sich im Urubambatal den Hang hinauf zieht. Wir erreichen Ollantaytambo nach einem ausgiebigen Lunch am frühen Nachmittag und sind von der Anlage überwältigt und gleichzeitig von der Touristenmasse erschlagen. Uns kommt es hier bald besuchter vor als in Aguas Calientes/Machu Picchu. Trotzdem steigen wir den Terrassenbau hinauf und genießen den Blick in die inkaische Idealstadtplanung und die gegenüberliegenden Felsformationen. Vor allem der in den Fels eingearbeitete Königskopf hat es uns angetan.
Moray. Die Inkakultur hatte im 15. Jahrhundert einen Höhepunkt auf vielen Gebieten erreicht. Moray ist ein Beispiel für die agrarökonomischen Anstrengungen. Der kreisrunde Terrassenbau war so angelegt, dass auf kleinstem Raum alle klimatischen Verhältnisse der Anden (Sonneneinfall, Wassermenge ...) hergestellt werden und so ausgiebig mit Pflanzen experimentiert werden konnte. Außerdem ist diese Anlage unglaublich schön gelegen, gegenüber leuchten die Eiskappen der Fünftausender.
Maras. Wir erreichen Maras in der Zeit der Abenddämmerung. Ein wunderbares Licht fällt auf die Saline. In terrassenförmig angelegten Salzpfannen wird dort seit vorinkaischer Zeit durch die sukzessive Verdunstung der natürlichen Sole in der Sonne Salz gewonnen.
Ein lehrreicher und ereignisreicher Tag geht zu Ende. Auch unserem Bus sind die Strapazen dieser Berg- und Talfahrt anzumerken. Am Ende streikt der Anlasser und unser Busfahrer hält immer auf dem Berg, um wieder starten zu können.
(Fotos im entsprechenden Album:
https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/peru/urubambatal-und-machu-picchu/ )

Vinicunca („Regenbogen-Berg“)
Tourist sein, ist kein Zuckerschlecken. Da wir uns gegen die lange Wanderung und für das touristische Programm mit Bussen entschieden haben, kehren wir am Abend immer wieder nach Cusco zurück. Wir sehen das aber so langsam positiv, denn die Vielfalt der andienen Umgebung wäre uns mit unserer Wanderungsplanung nicht offenbart worden. Die Busse fahren aber früh los, die Anfahrtswege sind zumeist abenteuerlich und beschwerlich. Unser bisheriges absolutes Landschaftshighlight um Cusco musste also erkämpft werden: Treffpunkt 04.30 Uhr!
Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Der sagenhafte Anblick des gesamten Tales am Rand des Ausangatemassivs ist kaum aufs Foto zu bekommen und auch nicht in Worte zu fassen. Sekündlich ändert sich der Blick und das Staunen hört nicht auf. Dass diese Schönheit erst durch den Klimawandel und das - noch anhaltende - Abschmelzen der Gletscher bis nunmehr über 5000 m zu Tage getreten ist, macht uns trotzdem traurig. Die gesamte Andenregion ist ein trauriges Beispiel für die vom Menschen gemachte Tragödie: Ausgetrocknete Flusstäler, Lagunen ohne Wasser, Gletscher ohne Schnee. Unser schlechtes Gewissen um die vielen Flugkilometer wächst und wir schwören uns immer wieder darauf ein, wenigstens über atmosfair Kompensationszahlungen zu leisten (https://www.atmosfair.de/de/ ).
(Schaut euch die Fotos an! https://www.schoenwegsein.de/fotoalbum-erlebnis-südamerika/peru/vinicunca/ )
Wir verlassen Peru in Richtung La Paz. Nach eingängigen Beratungen geht es nicht nach Arequipa, wir wollen die Zeit lieber für die Salar de Uyuni nutzen und um den Titicacasee reisen.
...

Puno/Titicacasee (27.-30.09.2019) 135.000 Einwohner, 3827 m
Wir sind wieder in Peru. Von Copacabana in Bolivien bringt uns ein Bus entlang des Ufers des Titicacasees nach Puno, der größten Hafenstadt am See. Die Stadt selbst ist zwar schmucklos aber sehr lebendig und hat eine überraschend gute Restaurantkultur. Uns hat das „La Table del Inca“ sehr gut gefallen: Peru trifft Frankreich (https://m.facebook.com/latabledelinca/ ).
Ansonsten ist Puno vor allem Einfallstor für die Touristen, die alle auf die schwimmenden Inseln der Urus, die Islas Flotantes, verklappt werden. Das ist zum Teil ein unwürdiges Schauspiel, wenn man genötigt wird, in die Wohnhütten zu gehen und danach derjenigen Person, die verschüchtert ihren Namen verrät, eine Textilie abzukaufen. Die Inseln selbst sind tatsächlich ein Wunderwerk aus Schilf, die ständig erneuert und ausgebessert werden müssen. Und wenn man auf die schöne Naturinsel Taquile will, kommt man an einer Anlandung auf mindestens einer Insel der Urus nicht vorbei. Das hat was von Kaffeefahrt.
Die Insel Taquile ist dagegen ein wunderbares Eiland mit einem grandiosen Blick auf den See und die am Horizont aufblinkenden Schneegipfel der bolivianischen Ostcordelliere. Die sechs Dorfgemeinden haben den Touristenstrom gut in der Hand und verteilen die Gäste auf unterschiedlichen Pfaden. Wir bekommen ein sehr gutes Essen mit Seeblick unter schattenspendenden Eukalyptusbäumen (Quinoasuppe, Trucha) und gehen einen schönen Wanderweg über den zentralen Platz von der Südseite zur Nordseite, ohne dass wir den Eindruck haben, Komparsen in einem Massentourismusstück zu sein. Auch die Bootstour selbst ist wunderschön und wir bekommen noch einmal einen Eindruck von der Größe des Sees.
Puno ist ansonsten ein Erlebnis, wenn man das einheimische Markttreiben liebt. Hunderte Kartoffelsorten sind zu bestaunen. Hier kaufen die Menschen der gesamten Umgebung ihre Wochenrationen.
Von Juliaca aus geht es am Vormittag des 30.09. nach Lima zurück. Unsere gemeinsame Perurunde schließt sich hier und Charlotte muss wieder studieren.

Eine Nacht in
Piura (02. - 03.10.2019); 440.000 Einwohner, 34 m
Wir haben nur das Hotel und Straßenstaub gesehen und sind am Morgen mit einem Kleinbus nach Los Organos gefahren. Die Strecke führt durch bewässerte Plantagen und später hinein in Perus Erdölfelder. Der Norden ist für Perus Erdölversorgung sehr wichtig. Mit den vielen Ölpumpen und dem Wüstenantlitz wähnt man sich in einem arabischen Land.
Los Organos (03. - 06.10.2019)
Auch die Urlaubsorte am Pazifik sind nicht besonders schön. Das gleiche Bild an staubigen, häufig verdreckten Straßen, unschönen unfertigen Betonhäusern und übermäßig Verkehr überall. Mit dem TukTuk fahren wir in unser Refugium, das direkt am Strand auf uns wartet und uns versöhnt. Hinter dem hohen Tor ein Traum in weiß mit Meerblick. Wir werden einmal mehr auf die Kontraste dieses Landes gestoßen. Gleich neben der Bar breitet sich der schönste Sandstrand kilometerlang nach beiden Seiten aus.
Hier kann man es aushalten. Unverständlich ist wieder die allseits beobachtete Vermüllung. Selbst solche paradiesischen Orte sind mit Plastiktüten und -flaschen übersät. Auf der Strandwanderung nach Mancora, ca. 13 km nördlich, hätten wir sicher mehrere große Müllsäcke vollsammeln können. Einige Abschnitte sind sauberer, da wird ganz offensichtlich für die edlen Strandvillen in diesen Abschnitten etwas getan. Je näher wir an Mancora herankommen, umso dreckiger wird es und Mancora selbst ist kein Ort für lange Urlaube. Der Strand ist nicht mehr so schön, das Wasser schmutzig und die Stadt eine staubige Baustelle. Wir kaufen uns das Ticket für den Nachtbus nach Guayaquil am 06.10. und lassen uns wieder nach Los Organos fahren, das uns plötzlich richtig schön vorkommt.
Hier können wir auch mal richtig gute Meeresfrüchte genießen. Die peruanische Antwort auf Bouillabaisse heißt hier Parihuela und Sudado. Beides zusammengestellte Fisch- und Meeresfrüchteteller mit frischer Fischsoße.
Noch einen Ausruhtag am Strand und dann verlassen wir Peru für das nächste Abenteuer: Galapagos!
Doch ganz so einfach ist es nicht: In Ecuador brechen gerade Unruhen wegen der hohen Spritpreise als Folge von Subventionsstreichungen aus. Präsident Moreno hat 60 Tage Ausnahmezustand ausgerufen. Das Busunternehmen macht uns vor Reiseantritt darauf aufmerksam, dass wir eventuell an der Grenze abgewiesen werden könnten. Etwas angespannt fahren wir deshalb durch die Nacht. Die Passprozeduren dauern tatsächlich länger, doch wir kommen durch und sind gegen 09.00 Uhr morgens in Guayaquil. Nun muss nur noch der Flieger seinen Dienst tun. Hoffentlich werden wir nicht doch noch Opfer von Streiks der Transportunternemen.
Wie es weitergeht? Siehe Reisetagebuch Ecuador: https://www.schoenwegsein.de/2019/06/28/galapagos-quito/
Zur Information:
https://www.tagesschau.de/ausland/ecuador-ausnahmezustand-105.html
Kommentar schreiben
Sabine (Dienstag, 15 Oktober 2019)
Hallo ihr, im Moment bin ich grad froh, dass ihr doch nicht auf Galapagos seid- ich hatte da was durcheinander gebracht. Der Lagebericht, den ich von meiner Kollegin aus Quito hörte, war nicht so sehr erfreulich, um nicht zu sagen : beängstigend. Und eigentlich bin ich ja schon einiges an Schauergeschichten gewohnt. Aber mit Interesse lese ich grad von eurer Couzco- Tour. Momentan arbeite ich in Lima- will aber hinterher ein paar wenige Tage dorthin gehen. Allerdings hab ich grad ein Problem mit Bustouren, nachdem ich von hier ansässigen Lehrern hörte, dass das Thema Unfälle mit Bussen ernst zu nehmen ist. Na mal schauen, wie es ausgeht: ob ich all die Hinweise ignoriere, oder mich doch zu anderen Verkehrsmitteln hinreißen lasse. Ein Stück weit bin ich aber von Lima fasziniert. Wenn man aus Sao Paulo kommt, hat man einfach das Gefühl, viel Himmel über sich zu haben. Ohne Hochhäuser und mit ein paar antiken Bauten wirkt die Stadt schon recht europäisch. Bis auf den Fahrradverkehr zur Rushhour. Da dachte ich, es kostet mich hier das Leben. Laufen ist echt die bessere Option. Na jedenfalls wünsche ich euch noch weiterhin eine gute Reise - Sabine